Für reihenweise Aha-Erlebnisse sorgte die Aktion "Altstadt für Alle!" neben dem Lüneburger Marktplatz am 4. Mai 2025. Mit Rollator, Trolley oder Rollstuhl entdeckten die Teilnehmenden, wie sich das Kopfsteinpflaster anfühlt. „Damit hätte ich nicht gerechnet“, so ein Teilnehmer im Nachhinein. „Wie man da durchgerüttelt wird!“
Alternativ: Furten für den Fußverkehr
Eingeladen zur Testfahrt hatte die AG Lüneburg zu Fuß, ein Zusammenschluss verschiedener Organisationen und Vereine in Lüneburg, die sich für besseren Fußverkehr einsetzen. Mit einer kleinen Grafikserie stellte die Arbeitsgemeinschaft mögliche Lösungen vor: Fußweg-Furten – Überwege, auf denen man an Kreuzungen und Einmündungen die Pflasterstraßen überqueren kann.
Zum 5. Mai, dem Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, sind jeweils Vorher-Nachher-Bilder zu sehen – mit Querungshilfe und ohne. „Damit wollen wir anregen zur Diskussion und zeigen, dass es sehr wohl Mittel und Wege gibt, Lüneburg barrierefreier zu machen“, beschreibt Jonas Korn vom VCD Elbe-Heide. „Die NUMP-Untersuchung sieht vor, ein Fußwege-Netz für Lüneburg zu planen, in dem Haupt- und Nebenrouten definiert sind. Ein erster und sinnvoller Schritt wäre es, auf den vorgeschlagenen Hauptrouten solche Überwege anzulegen“, erklärt Julia Born von FUSS e.V.
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Unter anderem in Esslingen, Crailsheim und Amberg wurden Pflasterstrecken mit einer neuen, schnellen Methode saniert: Die Fugen wurden neu verfugt und dann mit einem speziellen Feinstfräswerkzeug geglättet. Mit positivem Ergebnis, so die Berichte: Bessere befahr- und begehbar, mehr Sicherheit, weniger Lärm. Auch eine Methode für Lüneburg?
Wie Furten für mehr Barrierefreiheit sorgen können

Foto/Montage: AG Lüneburg zu Fuß. Von der Bäckerstraße kommend, möchten viele den Platz Am Sande queren - und in Gegenrichtung. Eine Furt wäre hier sehr hilfreich. Sie würde auch Taxen und Bussen signalisieren: Vorsicht, hier sind zu Fuß Gehende unterwegs!

Foto/Montage: AG Lüneburg zu Fuß. Zwischen Johanniskirche und Kalandstraße - hier wurde eine geschwungene Furt zur Erleichterung für den Radverkehr geschaffen. Den Fußverkehr hat man bei der Baumaßnahme leider vergessen. Das haben wir nachgeholt!
Foto/Montage: AG Lüneburg zu Fuß. In der Heiligkeiststraße stehen Tische und Stühle gut. Die Menschen müssen sich über das grobe Pflaster quälen. Eltern haben berichtet, wie ungern sie ihr Kleines auf solchem Pflaster durchschütteln. Und die Kinder lassen entsprechend auch von sich hören!
Foto/Montage: AG Lüneburg zu Fuß. Am Markt kaufen viele regelmäßig ein. Auch wer wegen Knie- oder Hüftproblemen mit Rollator oder Trolley unterwegs ist, sollte die Marktstände von allen Seiten gut erreichen können.
Foto/Montage: AG Lüneburg zu Fuß. Zwischen Rosenstraße und Am Berge: Viel Platz für Gastronomie und Autos - wenig für den Fußverkehr. Hier ist das Pflaster obendrein besonders schlimm. Eine weitere Stelle, wo eine Furt sehr hilfreich wäre! Wir haben deshalb das angenehme glatte Pflaster aus der Rosenstraße Richtung Am Berge weitergeführt.
Foto/Montage: AG Lüneburg zu Fuß. Am Sande Richtung Johanniskirche - auch hier gehen viele Menschen und das Pflaster ist sehr unregelmäßig. Wichtige Routen wie diese sollte mit Furten ausgestattet sein.