
Im Sommer 2023 zahlten Senior:innen noch 32,10 Euro für die Monatskarte im Abo und konnten damit in Lüneburg und den angrenzenden Gemeinden unterwegs sein. Mit dem Seniorenpass für Bedürftige in Lüneburg gab es zudem einen Zuschuss von 10 Euro. Mit dem Deutschland-Ticket zum Herbst 2023 fiel dies Angebot komplett weg.
Der Preis für die Monatskarte stieg auf 49 Euro, also über 50 Prozent mehr. Ab Januar 2025 kostet das Deutschland-Ticket nun 58 Euro. Das ist fast doppelt soviel.
Recht auf Mobilität und Teilhabe
Auch und gerade Menschen mit niedrigerem Einkommen haben ein Recht auf Mobilität und gesellschaftliche Teilhabe. Wer nicht Autofahren kann oder es sich nicht leisten kann, muss die Möglichkeit haben, einzukaufen, zum Arzt zu gehen, Verwandte zu besuchen oder an Ausflügen und Veranstaltungen teilzunehmen. Finanziell schlechter Gestellte dürfen nicht ausgeschlossen und ausgegrenzt werden.
Hamburg, Lüchow-Dannenberg, Uelzen und Celle machen es vor
Viele Städte, Gemeinden, Kreise und Länder haben das Problem erkannt: Sie bieten in eigener Initiative ein vergünstigtes Angebot. So bietet Hamburg einen Sozialrabatt, ebenso der Kreis Lüchow-Dannenberg und die Hansestadt Uelzen. In Stadt und Landkreis Celle gibt es eine ermäßigte Fahrkarte für Senioren.
Allein der Wohnort entscheidet - sozial ungerecht
So entscheidet allein der Wohnort, ob man ein solches Angebot nutzen kann.
Für die arbeitende Bevölkerung und Studierende gibt es Job- und Semesterticket zu deutlich vergünstigten Preisen. Dass für Menschen mit schmalem Geldbeutel, wo wirklich Bedarf besteht, keine solche Regelung vorgesehen ist, ist schlichtweg sozial ungerecht.
Politik soll sich ihrer Verantwortung bewusst werden
Das Verkehrswende-Bündnis Lüneburg appelliert an die politisch Verantwortlichen in Bund, Land und Landkreis: Werden Sie sich Ihrer sozialen Verantwortung bewusst! Schaffen Sie zeitnah ein Sozialticket, ein Angebot für Menschen mit geringem Einkommen.
Vereine und Verbände fordern wir auf: Wenden Sie sich an die Zuständigen vor Ort, in Land und Bund! Machen Sie auf die dringende Notwendigkeit aufmerksam, hier eine Lösung zu finden.
Mehr Information
- Lüne-Blog: FUSS e.V. Lüneburg fordert zuverlässigen Busverkehr und Sozialticket in Hansestadt und Landkreis
Ein vergünstigtes Sozialticket für Menschen mit geringem Einkommen und zuverlässigen Busverkehr in Hansestadt und Landkreis, das fordert der Fachverband FUSS e.V. Lüneburg. „Das Monatsticket im Landkreis kostet jetzt 49 Euro, der Einzelfahrschein 2,70 Euro – mit kleinem Geldbeutel kann man sich das kaum mehr leisten”, so Ansprechpartnerin Julia Born. Der Landkreis solle sich seiner sozialen Verantwortung bewusst werden, zum Umland aufschließen und zeitnah Angebote für Menschen mit geringem Einkommen schaffen.