„Füße vor!” heißt es in der neuen AG „Lüneburg zu Fuß”. Zehn Lüneburger Vereine und Initiativen, darunter ADFC, Behindertenbeirat, Blinden- und Sehbehindertenverband, SoVD und VCD Elbe-Heide wollen mehr Aufmerksamkeit und Geltung für den Fußverkehr. Natürlich auch dabei: FUSS e.V. Lüneburg.
Die erste Aktion am Samstag, 2. März 2024, will mit allen, die in der Salzstraße in Lüneburg zu Fuß oder per Rad unterwegs sind, ins Gespräch kommen: Wie gut und gern sind sie hier unterwegs?
Interessierte sind herzlich willkommen - gern Freundin, Bekannte oder Ehegatten mitbringen!
„Füße vor!” – Neue AG will Verbesserung des Fußverkehrs in Lüneburg
Samstag, 2. März 2024, 11-13 Uhr Salzstraße Lüneburg, zwischen Lambertiplatz und Grapengießerstraße
„Füße vor!” heißt es in der neuen AG „Lüneburg zu Fuß”, die sich Ende 2023 gegründet hat. Beteiligt sind zehn Lüneburger Vereine und Initiativen, darunter ADFC, Behindertenbeirat, Blinden- und Sehbehindertenverband, Lebenshilfe, SoVD und VCD Elbe-Heide.
Ihr Ziel: Dem Fußverkehr in Lüneburg mehr Aufmerksamkeit und Geltung verschaffen. „Unserem Eindruck nach ist noch viel Luft nach oben, was den Fußverkehr in Lüneburg betrifft. Dabei beginnt und endet praktisch jeder Weg zu Fuß”, stellt Julia Born vom Verein FUSS e.V. fest.
Forderung: Entflechtung von Fuß- und Radverkehr
Alle Menschen, auch Kinder, Bewegungsbehinderte, Menschen mit Kinderwagen, Blinde, Schwerhörige, sollen sich sicher, zuversichtlich und ohne Hürden auf den Gehwegen bewegen können, fordern die Beteiligten. Fünf Forderungen haben sie aufgestellt. Besonders wichtig aus ihrer Sicht: Die Entflechtung von Fuß- und Radwegen innerhalb der Stadt.
Mischverkehr wird weder Fuß- noch Radverkehr gerecht
„Wir sind auch begeisterte Radfahrer”, erklärt Jonas Korn vom ökologischen Verkehrsclub VCD, „aber wenn sich Fuß- und Radverkehr den gleichen Weg teilen sollen, wird das keinem von beiden gerecht. Zu Fuß Gehende fühlen sich gestört und bedroht, Radfahrende müssen jederzeit mit unvorhergesehenen Bewegungen von zu Fuß Gehenden rechnen.”
„Das ist auch eine Frage der Sicherheit”, ergänzt Born. “Immer mehr sind mit E-Bike oder Lastenrad unterwegs, und die sind richtig schnell und schwer. Zusammenstöße oder auch nur Streifen beim Vorbeifahren können da richtig gefährliche Folgen für Fußgänger haben.”
Zu Fuß Gehende fühlen sich unsicher und bedrängt
Reiner Netwall vom Arbeitskeis Lüneburger Altstadt e.V. liebt Lüneburg, besonders die schöne Altstadt, die von über 7 Millionen Tagestouristen jährlich zu Fuß erkundet wird. Aber: „Gerade in der Altstadt mit den sehr schmalen Gehwegen kommt es häufig zu Gefahrensituationen”, erklärt er.
„Hier muss ich mich oft an die Hauswand drücken oder schnell auf die Straße ausweichen, wenn mich Fahrradfahrer auf dem schmalen Gehweg bedrängen. Anwohnende, die den ersten Schritt aus ihrem Haus auf dem Gehweg machen wollen, erleben diese Gefahrensituationen täglich.”
Fußverkehr mehr Geltung verschaffen
Die Schwachen, die Kinder, die Älteren und die Menschen mit Einschränkungen brauchen ihren geschützten Raum, um sich frei und sicher bewegen zu können, da sind sich die Mitglieder der AG einig. Sie wollen Aktionen durchführen, Aufklärungsarbeit leisten und alles in allem dem Fußverkehr mehr Geltung verschaffen.
Erste Aktion: Salzstraße Lüneburg am Samstag, 2. März 2024
Die erste Aktion der AG findet statt am Samstag, 2. März 2024, von 11 bis 13 Uhr in der Salzstraße. „Dort zwischen Grapengießerstraße und Lambertiplatz geht es ziemlich konfliktträchtig zu”, stellt Britta Stegmann, Mitglied in der Vorbereitungsgruppe, fest.
„Wir wollen uns die Verkehrssituation anschauen und mit den Menschen, die dort zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, ins Gespräch kommen.” Interessierte und Anwohnende sind herzlich eingeladen, vorbeizuschauen und eine Rückmeldung aus ihrer Sicht zu geben.
Fünf Forderungen zur Stärkung des Fußverkehrs
Die Arbeitsgemeinschaft hat fünf Forderungen an die Verkehrsplanung in Stadt und Landkreis formuliert:
1. Hürden und Barrieren abbauen – ausreichendes Platzangebot für den Fußverkehr sichern
2. Fuß- und Radverkehr innerorts entflechten und Sicherheit von Fuß- und Radwegen verbessern
3. Die Position schwächerer Verkehrsteilnehmer:innen stärken und ein rücksichtsvolles Miteinander fördern
4. Konzept für den Fußverkehr in der Hansestadt entwickeln (Netzcharakter, Barrierefreiheit) und Beauftragte für Fuß- und Radverkehr ernennen
5. Fahrgastbeirat für den Busverkehr einrichten.